Biomärkte: Einkaufs- und Wertegemeinschaften mit Glückspotenzial

Biomärkte: Einkaufs- und Wertegemeinschaften mit Glückspotenzial

Mit Bio-Lebensmitteln verbinden die meisten vor allem eine gesündere Ernährung. Das ist wissenschaftlich zwar nicht bewiesen – im Gegenteil: bisherige Untersuchungen verneinen diesen Zusammenhang und wirklich langfristige Studien sind dazu noch nicht existent. Aber wer zu Bio-Produkten greift, schützt unstrittig die Natur und tritt damit zusammen mit anderen Bio-Käufern in eine Wertegemeinschaft ein, die unsere Umwelt, unser Wasser, unser Klima und unsere Regionen nachhaltig schützen will.

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Diese Werte stiften einen höheren Sinn im Leben, und das ist – so die Positive Psychologie – ein wesentliches Element für ein glückliches, gelingendes Leben.

Dazu einer der Vordenker der internationalen Glücksforschung, Martin Seligman: „Der Mensch sucht unabdingbar nach Sinn und Bedeutung in seinem Leben. Ein sinnvolles Leben besteht darin, zu einer Sache, die größer ist als das ICH, zu gehören und ihr zu dienen. Deshalb erschafft der Mensch all die positiven Institutionen, die dies möglich machen: Religion, politische Parteien, die ökologische Bewegung, die Pfadfinder oder die Familie.“[1]

Gleichzeitig ist die Verfolgung eines höheren Sinns im Sinne einer Vision für ein besseres Leben auch eine entscheidende Voraussetzung für unternehmerischen Erfolg – so auch die empirischen Ergebnisse einer 6jährigen Studie an der Universität Stanford, die von den amerikanischen Autoren Jim Collins und Jerry I. Porras in ihrem Buch „Build to last – Successful Habits of Visionary Companies“ publiziert wurden: hier wurde anhand von zahlreichen Fällen namhafter US-Unternehmen faktisch nachgewiesen, dass Unternehmen mit Visionen dauerhaft erfolgreicher sind als ihre direkten Wettbewerber ohne eine solche Vision. Und auch die aktuelle Glücksforschung erkennt den Zusammenhang zwischen Vision und Erfolg:

– „Ein Unternehmen, das florieren will, muss Beziehungen kultivieren und Sinn erzeugen.“[2]

 

– „Unternehmer … müssen auch eine Vision haben, die dem Leben einen Sinn gibt und die Menschen hoffnungsvoll in ihre eigene Zukunft wie auch in die Zukunft ihrer Kinder blicken lässt.“[3]

Unternehmerisch relevante Visionen richten sich also auf langfristigen Erfolg und größere Ziele, sie zeigen in die Zukunft und erfordern Ehrgeiz, Zähigkeit und progressiven Gestaltungswillen: visionäre Unternehmer wollen bestehende Systeme und Grenzen überwinden, um nachhaltiges Wachstum zu generieren. Darin liegt der eigentliche Erfolg der meisten Biomärkte.


[1] M.Seligman, FLOURISH, Kösel-Verlag 2014, S. 28 f.

[2] M.Seligman, FLOURISH, Kösel-Verlag 2014, S. 112

[3] Mihaly Czikszentmihalyi, FLOW IM BERUF, Klett-Cotta 2014, S. 22

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