Wie Rechthaberei und Besserwisserei das Alter verderben

Wie Rechthaberei und Besserwisserei das Alter verderben

Große Lebenserfahrung begünstigt in der Regel das Urteilsvermögen. Das bezieht sich auf die Leistung anderer genauso wie auf den selbst-kritischen Rückblick auf eigene Entscheidungen. Wenn allerdings bockige Rechthaberei den Blick darauf vernebelt, belastet das das Verhältnis zum eigenen Umfeld, insbesondere zur jungen Generation. Ein vertrauensvolles Band zwischen den Generationen ist jedoch ein starker Glücksfaktor im Alter.

Der Abschied von der aktiven beruflichen Laufbahn ist für alle eine große Herausforderung. Es gilt, den Blick auf neue Aufgaben zu lenken, statt sich in sentimentalen, verklärenden Rückblicken auf das eigene Lebenswerk zu verlieren.

Genau das aber tut nun ausgerechnet die Frau, die 16 Jahre lang mit diversen einsamen Entscheidungen über die Grenzen der Belastbarkeit der Bürger hinausgegangen ist: Angela Merkel. Auf ihr Konto gehen

  • die ungesteuerte Massenimmigration mit drastischen Folgen für Kriminalität, Bürgergeld-Ausgaben, Wohnungsknappheit, Kampf um Kitaplätze.
  • Ausstieg aus der Atomenergie als Folge der Fudschijama-Katastrophe mit negativen Folgen für die Energiepreise (für eine logisch denkende Physikerin wie sie wäre die Lehre eigentlich gewesen: keine Atomkraftwerke in erdbebengefährdeten Gebieten, aber nicht der Totalausstieg in einem Land, das solche Gefährdungen gar nicht kennt)
  • Forcierung der NORD STREAM II-Pipeline auch nach der Annektierung der Krim durch Russland.

Laut Merkel war das alles alternativlos und deshalb auch heute noch richtig. Mit dieser ungehobelten Rechthaberei beweist sie einen Starrsinn, der sie alt und klein macht. Sie ist dabei, sich den letzten Respekt ihrer Landsleute zu verspielen.

Einer, der das schon geschafft hat, ist Gerhard Schröder, ebenfalls mit einer unfassbaren Sturheit in Bezug auf sein Engagement für Russland und insbesondere für die NORD STRREAM II Pipeline. Spätestens nach dem russischen Angriff auf die Ukraine wäre es Zeit für eine Neubewertung gewesen. Es schadet niemandem, seine Meinung den geänderten Umständen anzupassen oder sie sogar zu revidieren, aber es zerstört die Integrität und Glaubwürdigkeit, wenn ein solches Umdenken verweigert wird.

Dabei ist das Eingeständnis von Fehleinschätzungen bzgl. der Folgen von Entscheidungen kein Zeichen von Schwäche, sondern von Stärke. Gerade wir Älteren sind es der jungen Generation schuldig, offen über Irrtümer und die Lehren daraus zu sprechen – nur so können Fehler in neue Erkenntnisse überführt werden, und nur so entsteht ein offenes, vertrauensvolles Verhältnis zwischen Jung und Alt, das für das persönliche Glück im Alter so wichtig ist.

Indem Merkel und Schröder diesen Bewusstseinswandel verweigern, verkörpern sie genau das, was keiner an alten Menschen mag: Starrsinn, verengte Sichtweisen und die Verweigerung von Lernfähigkeit. Das verärgert ältere genauso wie jüngere Bürger und sollte uns allen eine Warnung sein: Sturheit und Rechthaberei machen alt, das Überdenken eigener Positionen unter dem Eindruck veränderter Rahmenbedingungen beweist dagegen mentale Fitness und Souveränität.

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